Auch im Monat November veranstalten wir einen Vortragsabend für Interessierte.
Das Thema:
Der Tag danach
Einen Tag nach der Wahl des neuen US-Präsidenten stellt sich die Frage nach Zivilcourage und dem Umgang mit einer neuen Weltenordnung. Müssen wir alle mutiger werden? Was bedeutet es für den Einzelnen und die Gesellschaft, wenn die extremen Ränder immer mehr Einfluss gewinnen?
Die Welt um uns herum verändert sich rasant. Technologischer Fortschritt, soziale Medien und Globalisierung prägen unser Leben in einem Maße, das noch vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar war. In dieser Dynamik stellt sich die Frage: Was bedeutet Zivilcourage in einer so schnelllebigen und komplexen Gesellschaft?
Zivilcourage ist mehr als nur Mut. Es ist die Bereitschaft, für das einzustehen, was man für richtig hält, auch wenn es unbequem ist oder Gegenwind bedeutet. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Gräben tiefer werden und extreme Positionen an Einfluss gewinnen, wird Zivilcourage zu einer entscheidenden Tugend. Denn sie ist das Fundament einer lebendigen Demokratie, die auf Vielfalt, Toleranz und dem Respekt vor unterschiedlichen Meinungen beruht.
Die Herausforderungen, denen wir uns heute stellen müssen, sind vielfältig: Diskriminierung, Hassrede, Fake News und die Erosion demokratischer Werte. In dieser Situation ist es umso wichtiger, dass wir alle unseren Beitrag leisten, um eine offene und gerechte Gesellschaft zu gestalten. Das bedeutet, dass wir bereit sein müssen, uns für Schwächere einzusetzen, unrechtmäßige Zustände anzuprangern und für unsere Überzeugungen einzustehen.
Doch warum fällt es uns oft so schwer, Zivilcourage zu zeigen? Angst vor Repressalien, der Wunsch nach Harmonie oder die Sorge, sich unbeliebt zu machen, sind nur einige der Gründe, die uns davon abhalten können. Hinzu kommt, dass die Polarisierung der Gesellschaft den Raum für Kompromisse immer weiter einschränkt. Oder scheint es nur so? Extreme Positionen erhalten durch soziale Medien eine überproportionale Aufmerksamkeit und verstärken so die gesellschaftliche Spaltung.
Die Folgen dieser Entwicklung können dramatisch sein: Eine Gesellschaft, die sich in immer kleinere Gruppen aufspaltet, wird anfälliger für Populismus und autoritäre Tendenzen. Der Verlust von Gemeinschaftsgefühl und sozialem Zusammenhalt kann zu einer Destabilisierung der Gesellschaft führen.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, müssen alle mitarbeiten. Das bedeutet, dass wir uns mit den Herausforderungen unserer Zeit auseinandersetzen, unsere eigenen Werte reflektieren und bereit sein müssen, unsere Komfortzone zu verlassen. Es bedeutet auch, dass wir uns gegenseitig unterstützen und ermutigen, für das Richtige einzustehen.
Zivilcourage ist keine Eigenschaft, die man sich einfach aneignen kann. Sie entsteht im Zusammenspiel von individuellen Erfahrungen, gesellschaftlichen Werten und persönlichen Überzeugungen. Doch jeder von uns kann dazu beitragen, eine Kultur der Zivilcourage zu fördern. Indem wir uns für Vielfalt und Toleranz einsetzen, uns gegen Hass und Diskriminierung stellen und bereit sind, Kompromisse einzugehen, können wir eine Gesellschaft gestalten, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein Leben in Freiheit und Würde zu leben.
Beginn der Veranstaltung im Heinrich-Heine-Saal des Logenhaus Düsseldorf, Uhlandstr. 38-42 ist um 19:30 Uhr,
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Literaturempfehlung
Gerd Meyer: Zivilcourage lernen (Bundeszentrale für politische Bildung)
Gerd Meyer: Zivilcourage oder sozialer Mut – eine kurze Definition (Uni Tübingen)
Roberto Saviano: Aufschrei: 30 Anstöße für eine mutigere Welt
Birgit Lohmeyer, wie geht Zivilcourage? (ZEIT, Podcast)